Abhandlungen
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Voraussetzungen der Quasifusion – Urteil des Bundesgerichts vom 10. Juni 2015
Im Urteil vom 10. Juni 2015 hatte sich das Bundesgericht erstmals mit den Voraussetzungen der Quasifusion unter den am 1. Juni 2004 in Kraft getretenen neuen Umstrukturierungsnormen zu befassen. Dabei ging es insbesondere um die Frage, ob eine Kapitalerhöhung bei der übernehmenden Gesellschaft erforderlich ist, um das Privileg der Quasifusion für die Zwecke der Emissionsabgabe…
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Kein Unterhaltskostenabzug bei wirtschaftlichem Neubau
Bei grösseren Umbauprojekten von älteren Liegenschaften ohne bedeutende Umnutzungen wurde festgestellt, dass gewisse Steuerbehörden auf die Aufteilung in werterhaltende/wertvermehrende Kosten nicht mehr eingehen und den Unterhaltskostenabzug per se verweigern, selbst wenn die Steuerdeklarationen den kantonalen Ausscheidungskatalogen entsprechen. Begründet wird dies mit der Qualifikation der Sanierung als sog. «wirtschaftlicher Neubau», womit die gesamten Sanierungskosten pauschal als…
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Besteuerung der liechtensteinischen segmentierten Verbandsperson aus schweizerischer Sicht
Per 1. Januar 2015 sind in den Art. 243 ff. des Personen- und Gesellschaftsrechts («PGR») die neuen Bestimmungen über die segmentierte Verbandsperson («SV»)/Protected Cell Company («PCC») in Kraft getreten. Bei der PCC handelt es sich um keine neue, eigenständige Gesellschafts- bzw. Rechtsform, sondern um eine gesellschaftsrechtliche Gestaltungsform einer Verbandsperson. Die PCC besteht aus einem Kern…
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Straflose Selbstanzeige –Verweigerung der pauschalen Steueranrechnung
Seit der Veröffentlichung des neuen Kreisschreibens Nr. 40 der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) vom 11. März 2014 in Sachen Verwirkung des Anspruchs von natürlichen Personen auf Rückerstattung der Verrechnungssteuer (nachfolgend KS 40) haben die kantonalen Steuerbehörden die für die Verrechnungssteuer geltende Praxis zur Verweigerung der Steuerrückerstattung im Rahmen einer straflosen Selbstanzeige auf die Anrechenbarkeit von ausländischen…
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Wirtschaftliche Handänderungen
Art. 12 Abs. 2 lit. a StHG stellt die Rechtsgeschäfte, die in Bezug auf die Verfügungsgewalt über ein Grundstück wirtschaftlich wie eine Veräusserung wirken, den zivilrechtlichen Handänderungen gleich. Aufgrund der wirtschaftlichen Betrachtungsweise fehlt es an einer präzisen Definition des Steuerobjekts, weshalb gemäss der bundesgerichtlichen Rechtsprechung eine restriktive Auslegung des Instituts angezeigt ist.
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Paradigmenwechsel bei der Verrechnungssteuer auf Erträgen beweglichen Kapitalvermögens
Die schweizerische Steuerlandschaft ist in Bewegung. Einerseits läuft das Projekt der Unternehmenssteuerreform III. Andererseits soll bei der Verrechnungssteuer ein Systemwechsel vom Schuldner- zum Zahlstellenprinzip stattfinden. Aus diesem Grund hat der Bundesrat am 17. Dezember 2014 unter dem Titel «Bundesgesetz über das Schuldner- und das Zahlstellenprinzip bei der Verrechnungssteuer» das Vernehmlassungsverfahren hierzu eröffnet; die Vernehmlassungsfrist dauerte…
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Anschaffungsdaten-Übermittlungnach bilateralen Steuerabkommen – Lücke geschlossen!
Durch die geplanten Änderungen im Verrechnungssteuerrecht könnten schweizerische Zahlstellen mit neuen Aufgaben belastet werden. Umgekehrt konnte kürzlich eine Erleichterung für Zahlstellen in der Schweiz und in Liechtenstein sowie ihre Kunden erreicht werden, und zwar im Hinblick auf bilaterale Steuerabkommen.
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Schweizerisches Kapitaleinlageprinzip und Steuerfolgen für deutsche Streubesitz-Privatanleger
Der vorliegende Beitrag erörtert die seit Jahren diskutierte, aber bislang noch nicht endgültig geklärte Frage, ob die heute bei schweizerischen Publikums-Aktiengesellschaften weit verbreitete Ausschüttung von Reserven aus Kapitaleinlagen in Deutschland, gleich wie in der Schweiz und in Österreich, auf Ebene des Privatanlegers (Streubesitz-Beteiligung) steuerfrei vereinnahmt werden kann.
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Fusionsgewinn und -verlust: Handels- und steuerrechtliche Fragestellungen im Überblick – Teil 2
Die Rückwirkung der Fusion (auf einen im Grundsatz beliebig zu wählenden Stichtag) wird steuerlich nur anerkannt, sofern die Anmeldung zusammen mit dem Fusionsbeschluss innerhalb von sechs Monaten seit dem Stichtag der Übernahmebilanz beim zuständigen Handelsregisteramt eingetroffen ist und die Eintragung ohne irgendwelche Weiterungen zum Eintrag geführt hat.
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Fusionsgewinn und -verlust: Handels- und steuerrechtliche Fragestellungen im Überblick – Teil 1
Die folgende Darstellung soll die Handhabung von Fusionsgewinnen und -verlusten anhand von drei in der Konzernpraxis häufig anzutreffenden Spezialfällen der Fusion – der Tochterabsorption, der Mutterabsorption und der Schwesterabsorption – beleuchten. Nebst einer steuerrechtlichen Analyse werden auch relevante handelsrechtliche Aspekte aufgezeigt.
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Réforme de l’impôt anticipé: questions ouvertes
Nul ne conteste la nécessité de réformer l’impôt anticipé (ci-après IA), un impôt désormais inadapté et même un brin archaïque dans le contexte international du moment. Les deux principaux objectifs assignés à cette réforme – élargir et dynamiser le marché obligataire domestique, renforcer la fonction de garantie de recouvrement de l’IA –, ne sont pas…