Name: Susanne Schreiber
Beruf/Position: Partnerin, Co-Head Tax Team Bär & Karrer, Senior Partnerin
Familie: Mann Noel und Mops Milla
Hobbys: Skifahren, Lesen, Reisen
Warum wurden Sie Steuerberaterin?
Ich begann als Anwältin in einer Grosskanzlei in München, zunächst im M&A, und wurde nach einem Jahr gefragt, ob ich ins Steuerrecht wechseln möchte – die Herausforderung habe ich mit leuchtenden Augen angenommen und meine Leidenschaft für das Steuerrecht entdeckt; ich mag die Kombination aus Kreativität und logischem Denken wie auch die Schnittstelle zwischen rechtlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehr! Ich habe dann möglichst schnell den Fachanwalt für Steuerrecht und den Steuerberater in Deutschland und später in der Schweiz den Steuerexperten angehängt. Und seither hat mich die Begeisterung fürs Steuerrecht nicht losgelassen!
Werden Sie auf der Strasse erkannt?
Nein, ich nicht, aber unser Mops Milla.
Wer oder was ist Ihre Muse?
Im Steuerrecht wohl mein bester Co-Autor, Stefan Oesterhelt.
Was war Ihr Berufswunsch als Kind – und warum ist nichts daraus geworden?
Tierärztin, aber ich kann ja kein Blut sehen.
Was bringt Sie auf die Palme?
Ineffizienz, Intransparenz, Einzelkämpfertum.
Wie kommen Sie zur Ruhe?
Mit meinem Mann, beim Gassigehen mit Milla und mit Musik.
Wo liegt Ihr Sehnsuchtsziel?
Gar nicht weit – in unserer Ferienwohnung in Klosters, mit Blick auf die Gotschna-Talabfahrt.
Wie halten Sie Ihre Motivation im Job hoch?
Ich versuche, etwas Spannendes an den Fällen zu finden und mich mit neuen Fragen und möglichen Lösungen herauszufordern. Beim Brainstormen mit Kollegen, z. B. unseren Gesellschaftsrechtlern, um kreative Ideen zu entwickeln. Und den Kunden zu helfen bzw. das Beste für sie zu erreichen, das ist auch eine Motivation.
Haben Sie auch mal die Nase voll von Ihrer momentanen Tätigkeit?
Klar, manchmal kommt alles auf einmal oder läuft nicht wie gewünscht. Mit der Erfahrung weiss man aber auch, dass es nicht immer so bleibt und ebenso unerwartet auch wieder bessere Tage kommen. Und zum Glück arbeite ich ja mit tollen Kolleg/innen, da kann man sich gegenseitig unterstützen und Bad Days ausgleichen.
Was tun Sie in Ihrer Freizeit? Haben Sie überhaupt welche?
Ich mache gerne Pilates, shoppe auch sehr gerne und lese Biografien.
Wie würde der Titel Ihrer Autobiografie lauten und was käme aufs Cover?
«Alles wird gut», ein Bild von Noel, Milla und mir.
Wenn Ihr Leben verfilmt würde, welche Schauspielerin bekäme die Hauptrolle?
Natalie Portman. Weil sie eine tolle Schauspielerin ist und auch ein Muttermal auf der Wange hat.
Wofür würden Sie mitten in der Nacht aufstehen?
Für meine Familie, Freunde, Kollegen und – wenn es nötig ist – auch Kunden. Allerdings habe ich einen sehr guten und tiefen Schlaf …
Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen (nicht mehr als drei Dinge)?
Ich interpretiere ‹Dinge› mal grosszügig und würde meinen Mann, unseren Hund und ein Natel mit Solarakku mitnehmen – dann kann ich mir alles bestellen, was ich brauche!
Was lesen Sie gerade?
«Care to Dare» – ein Leadership-Buch.
Städtetrip oder Wellness?
Städtetrip, das lässt sich gut mit Hund und Shoppen verbinden.
Gibt es etwas, das Sie nervt im Steuerbereich?
Wenn keine fachliche Diskussion möglich ist oder andere Auffassungen nicht begründet werden – zum Glück passiert das mit den Steuerbehörden in der Schweiz selten.
Was hören sie am liebsten (Rock/Pop/Schlager/Klassik/Ländler)?
Hängt von der Situation ab, weil ich mit Musik und Texten immer auch Erinnerungen verbinde. Auf dem Weg zur Arbeit zur Zeit gerne Vintage Radio mit Raten der Jahreszahlen.
Sie gehören zu den wenigen Frauen, die in der Steuerwelt «ihren Mann stehen». Was ist Ihr Geheimrezept? Und wie ermuntern Sie junge Frauen, es Ihnen gleichzutun?
Ich glaube mein Mann Noel, der mich immer bestärkt hat und an mich glaubt – und das ohne Erwartungen. Ich habe mich aber auch viel mit dem Thema beschäftigt, der persönlichen Entwicklung, unterschiedlichen Führungsstilen etc., und auch den Austausch mit Frauen gesucht. Junge Frauen auf ihrem Karriereweg zu begleiten, ihnen Mut und Support und auch Freude am nächsten Schritt zu geben, ist auch für einen selbst bereichernd. Es gibt viele Möglichkeiten – sei es über ein Mentoring, in der Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen, über Netzwerke wie WIN – etwas zurückzugeben und mehr Diversität zu fördern.
Sie sind stets gut angezogen – legen Sie Wert auf Mode? Und was ist Ihr Markenzeichen?
Mode bzw. Shoppen ist wohl schon ein Hobby, v. a. in den Ferien geniesse ich das sehr (daher auch lieber Städtetrips als Wellness). Zur Zeit sind wohl Lederhosen ein Markenzeichnen, aber das wird sich auch wieder ändern. Und mit meinem Mann habe ich den besten Stilberater.
Ihr Mann Noel spielt offensichtlich eine wichtige Rolle in Ihrem Leben, sowohl als Lebens- als auch als Stilberater. Wie haben Sie sich kennengelernt? Schicksal oder Zufall?
Das Kennenlernen von Noel war natürlich Schicksal – vom Kosmos zusammengeführt! Wenn auch ganz unromantisch beim Hausarbeit-Schreiben und gemeinsamen Kopieren in der Jura-Bibliothek der LMU.
Trifft man Sie am Oktoberfest?
Seit wir in der Schweiz leben, waren wir fast jährlich mit Schweizer und Münchner Freuden dort – natürlich immer in Tracht und mit Tanzen auf den Bänken!
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Parmigiana.
Treiben Sie Sport?
Pilates und Skifahren. Sonst bin ich eher dafür bekannt, dass ich nicht mal den Weg zu unseren drei Fitnessräumen im Büro finde.
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einmal ausgehen?
Mit Robbie Williams (vor zwanzig Jahren).
Bier oder Wein? Riesling oder Chardonnay? Burgunder oder Bordeaux?
Ich trinke ja keinen Alkohol, aber für Weinreisen bin ich immer zu haben, weil man dort in der Regel auch gut essen kann.
Gelegentlich wird gesagt, Sie seien – neben Ihrem Mann – auch noch mit dem Steuerrecht verheiratet. Stimmt das?
Ich fürchte schon – aber ohne Heiratsstrafe.
Wie stehen Sie zur Individualbesteuerung?
Aus meiner Sicht ist das eine wichtige und überfällige Reform. Interessanterweise sind trotz des aktuellen Steuersystems viele Steuerkollegen verheiratet – ein Zeichen, dass Steuern nicht alles sind …
Was reizt Sie an der Rolle als Senior Managerin Ihrer Anwaltskanzlei?
Es ist vor allem eine grosse Ehre für mich, Bär & Karrer als Senior Partnerin vertreten zu dürfen.
Wir haben gehört, Sie gingen früher regelmässig an Raves – nehmen Sie auch an der Street Parade teil?
Die Musik mag ich immer noch gerne und es war eine tolle Zeit, jetzt überlasse ich das aber den Jüngeren.