Name: Peter Lang
Beruf/Position: Group Head of Taxation Swiss Life
Familie: verheiratet mit Sabine Lang-Heimann, eine erwachsene Tochter und ein erwachsener Sohn
Hobbys: Steuern, Lesen, in der Natur Sein, Tauchen, Malen (allerdings zu selten ausgeübt)
Warum wurden Sie «Group Head of Taxation» bei Swiss Life? Was wären Sie sonst geworden?
Meine Lebensreise hat mich zu meiner heutigen Funktion geführt. Sie ist die Folge von beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, welche sich gepaart mit meinem Interesse für das Steuerwesen ergeben haben. Zusätzlich hat mich seit jeher das Lebensversicherungsgeschäft fasziniert. Dessen relative Komplexität bedingt ein ausgeprägtes, interdisziplinäres Teamwork, was spannend ist und mir gefällt. Eine Rolle hat sicherlich auch gespielt, dass ich die Extrameile nie gescheut habe und von meiner Frau unterstützt wurde. Wir waren und sind zusammen immer als Team unterwegs.
Was wäre ich sonst geworden? Als Jugendlicher hat mein Herz für die «Historie» geschlagen. Geschichte war damals meine Passion, letztlich habe ich mich aber für die «aktuelle Welt» in Form der Wirtschaft entschieden.
Leben Sie für das Steuerrecht?
Das Steuerrecht mit all seinen Facetten bestimmt meinen Tagesinhalt von früh bis spät, insofern lebe ich mit dem Steuerrecht. Ich lebe aber nicht für das Steuerrecht. Es gibt viele tolle und schöne Dinge im Leben, welche ich wichtig finde. Mein wichtigster Lebensinhalt ist meine Familie.
Haben Sie eine (geheime) Leidenschaft (neben dem Steuerrecht)?
Als Jugendlicher habe ich 30mm-Zinnfiguren bemalt. Meine Freude an Zinnfiguren in unterschiedlichen Ausprägungen ist mir geblieben. Mir gefällt die Arbeit mit Farben; so ist es ein Ziel von mir, in meinem Leben noch das Malen von realistischen Ölbildern im Sinne eines Handwerks zu lernen. Dazu fehlt mir in meiner aktuellen Lebensphase leider die Zeit.
Als Leidenschaft von mir würde ich auch das Lesen bezeichnen. Ich habe gerne viele Bücher um mich herum. Thematisch bewege ich mich in unterschiedlichen Gebieten, je nach Lust und Laune. Speziell habe ich Freude an Comics. Die Kombination von Bild und Text hat es mir seit jeher angetan und in meinem Leben haben sich da schon einige Bände angesammelt.
Welche drei Stichworte beschreiben Ihren Alltag?
Frühe Tagwache – Arbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen – wenig Zeit zur freien Verfügung.
Was bringt Sie auf die Palme?
Höflich ausgedrückt bedaure ich es, dass sich unausgegorene Regulierungen wie «Pillar 2» in der internationalen Politik durchsetzen können. Implementierungstempo und Komplexitätsgrad haben dabei Ausmasse angenommen, welche aus meinem Blickwinkel ausserordentlich sind. Die Vorstellung eines demokratischen «Gesetzgebungsprozesses» muss man zur Seite schieben; Fiskalinteressen von Hochsteuerstaaten und Eigeninteressen von internationalen Organisationen paaren sich zu einem meines Erachtens eher schwierigen Mix …
Wo liegt Ihr Sehnsuchtsziel?
Ich durfte etliche Orte der Welt besuchen und habe interessante Kulturen kennengelernt und schöne Landschaften erlebt. Ein eigentliches Sehnsuchtsziel habe ich dabei nicht entdeckt. Bis heute finde ich aber die Schweiz mit ihren unterschiedlichen Landschaften und Landesteilen einen wunderbaren Flecken. Für mich ist ein «Sehnsuchtsziel» weniger ein geografischer Ort, sondern eher das Zusammensein mit Menschen, die mir nahestehen, und die Möglichkeit, das Leben bewusst gestalten zu können.
Haben Sie auch mal die Nase voll von Ihrer momentanen Tätigkeit?
Ich hatte und habe das Privileg, bei meinen beruflichen Tätigkeiten interessante Aufgaben mit geschätzten Kolleginnen und Kollegen bearbeiten zu dürfen – sei es auf Seiten der Unternehmen oder der Verwaltung. Dabei konnte ich neue und spannende Felder entdecken und meinen Erfahrungsraum erweitern. Ich kann daher von mir sagen, dass ich bis heute jeden Morgen gerne aufstehe und mich (meistens) motiviert auf meinen Arbeitsweg mache. Ob dies meine Frau auch so sieht, bin ich nicht sicher …
Was tun Sie in Ihrer Freizeit? Haben Sie überhaupt welche?
Wie bereits erwähnt, lese ich gerne und viel. Als «Büromensch» schätze ich es, auf vielfältige Art und Weise in der freien Natur zu sein, sei es in unserem Garten, in den Bergen oder unterwegs mit dem Velo. Als «ü50» haben meine Frau und ich noch mit dem Tauchen begonnen. Das Erleben von Unterwasserwelten in den Ferien geniesse ich sehr. Das Verweilen in den Bergen oder unter Wasser lässt mich die menschlichen Grenzen spüren, was guttut und auch zu einer gewissen «Demut» führt.
Was würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen (nicht mehr als drei Dinge)?
Meine Frau (die allerdings kein «Ding» ist), einen Malkasten und meine Taucherbrille.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Ich lese meistens mehrere Bücher parallel – unterschiedlich anspruchsvoll, um meine jeweilige Stimmung zu berücksichtigen. Auf meinem Lesestapel liegen zurzeit Haruki Murakami, «Die Stadt und ihre ungewisse Mauer», Beat Sterchi, «Capricho – Ein Sommer in meinem Garten» und Team Rafale Band 8, «Gefährlicher Raketenstart» (Comic), Heinz Bütler, «Lebt Albert Anker noch? – Albert Anker, Kunstmaler, Ins».
Haben Sie ein Vorbild/Vorbilder?
Ich habe keine Vorbilder. Ich versuche, meinen Lebensweg unbeeinflusst selber zu finden, ausgerichtet nach meinem «Kompass».
Waren Sie gut in der Schule?
Die Absolvierung der Matura war für mich eher eine Pflichtübung, ein «Chrampf», der mit mässigem Enthusiasmus verbunden war. Als ich dann meine weitere Ausbildung mit meinen Interessen abstimmen konnte, ging es zügig und flott mit vorzeigbaren Ergebnissen voran.
Glauben Sie an eine höhere Macht?
Ich bringe dem Konzept einer «höheren Macht» durchaus Interesse entgegen. Die Ausprägungen einer solchen höheren Macht sowie deren mögliche Existenz sind mir aber unklar. Ich denke, dass je nach Lebenssituation ein «Glaube» für den Menschen hilfreich sein kann. Persönlich ist diese Frage für mich in meiner aktuellen Lebensphase aber nicht sehr präsent.
Welchen Rat würden Sie Ihrem jüngeren Selbst geben?
Werde dir klar, wer und was für dich im Leben wichtig ist. Bleib dir selber treu. Verfolge deine Ziele Schritt für Schritt mit Disziplin. Lasse dir Zeit. Bleib bescheiden.
Was bringt Sie zum Lachen?
Ich lache gern und viel, auch ab all den kleinen Dingen im Alltag. Lachen ist wichtig. Dabei kann ich mich auch über mich selbst amüsieren. Zum Unverständnis meiner Familie muss ich bis heute beim klassischen «Clown-Auftritt» lachen, wenn der Artist über seine zu grossen Schuhe stolpert. Ich habe diesen «Lach-Trigger» verinnerlicht.
Was macht Ihnen Angst?
Meines Erachtens ist das Angstgefühl ein schlechter Ratgeber im Leben. Ich bevorzuge «Respekt». Vor beruflichen Herausforderungen habe ich durchaus Respekt. Da hilft es meines Erachtens, zu wissen, dass man zusammen mit einem agilen, fähigen Team unterwegs ist, Etappen-Ziele zu definieren und diese hartnäckig zu verfolgen.