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Norwegen: Öffentliche Steuerlisten als Basis für Diskurs?

Keine Geheimnisse. Unter diesem Titel veröffentlichte das Wirtschaftsmagazin brand eins kürzlich einen lesenswerten Artikel zur Steuertransparenz in Norwegen.

Der Artikel thematisiert die öffentlich einsehbaren Steuerlisten Norwegens (skattelistene). Unterhaltsam wird aufgezeigt, was die Hintergründe und unterschiedlichen Empfindungen sind:

Ich bin mit meinem Normaleinkommen doch gar nicht interessant.

Die Listen sind vor allem wichtig, damit Dinge wie Korruption, Steuerbetrug oder die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen aufgedeckt werden können.

Mit den Steuerlisten ist es wie beim Nacktbaden. Beim ersten und zweiten Mal schaust du noch aufgeregt hin, aber dann verliert sich der Reiz.

O-Ton im Artikel zitierter Stimmen

Der kurzweilige, durchaus fundierte Beitrag zieht auch Vergleiche zu anderen Ländern und beschreibt das durch Vertrauen geprägte Verhältnis von Norwegens Bürgerinnen und Bürgern gegenüber ihrer Steuerbehörde. Woher kommt diese positive Einstellung? Auch diese Frage diskutiert der Artikel. Die Steuerlisten tragen demzufolge ihren Teil dazu bei, aber massgeblich seien eben auch die Vereinfachungen des Steuersystems. Die durch Christian Holte, dem norwegischen Steuerchef, geäusserte Besorgnis ist wahrlich bemerkenswert:

Das Ganze kommt dermassen gut an, dass ich mich sorge, dass die Leute zu viel Vertrauen in das System haben.

Christian Holte

Hier geht es zum Artikel und heutigen Lesetipp:

https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-thema/wirtschaftspruefer-steuerberater-2020/keine-geheimnisse